Dabei deutete der Spielverlauf der ersten Minuten auf ein glücklicheres Ende für die Gäste aus dem Oberland hin. Bönigen hatte das Spiel fest in der Hand, kam zu vielen Möglichkeiten und war dem Führungstreffer nahe. Ein Grund für die vielen Chancen war die wahrscheinlich konsequenteste Auslegung der Nulltoleranz, die in der 2. Liga je gesehen wurde. Bereits im ersten Drittel wurden zehn Zweiminutenstrafen ausgesprochen. Diese strenge Regelauslegung hielt einerseits die Emotionen tief, andererseits kam durch die vielen Unterbrechungen kaum ein Spielfluss auf. Der SC Bönigen kam jedenfalls zu vielen Überzahlmöglichkeiten. Aber wer die Tore nicht schiesst, der kriegt sie. Die Weisheit bewahrheitete sich einmal mehr. Roger Götz verbüsste seine Strafzeit, als Marco Käser kurz vor der Drittelpause den EHC Mirchel in Front brachte.
In Rücklage zu sein, verunsicherte die Böniger. Vom anfänglichen Schwung war nichts mehr zu sehen. Dazu kamen vermehrt Unterzahlsituationen, die es zu überstehen galt und zusätzlich Kraft kosteten. Bei Spielmitte erhöhte Mirchel die Führung erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis. Thomas Lüthi legte von hinter dem Gehäuse den Puck auf Philipp Thierstein zurück, der dadurch das leere Tor vor sich hatte. Im gesamten Spiel war bei beiden Mannschaften zu spüren, wie viel Kraft die vorherigen Begegnungen gekostet hatten. Das Spiel war bei Weitem nicht mehr so schnell und die Intensität für eine Playoffpartie sehr bescheiden.
Verspätung wird bestraft
Beim letzten Gang aus der Garderobe kam der SC Bönigen zu spät, und fasste dafür eine Zweiminutenstrafe. Zwar gelang es, diese und die weiteren Unterzahlsituationen zu meistern, allerdings resultierte mit einem Mann mehr überhaupt nichts. Auffällig viele Schüsse wurden bereits durch die gegnerischen Verteidiger abgeblockt und verhinderten somit echte Gefahr vor dem Tor. Dem SC Bönigen fehlten zum Schluss die Kraft und die zündende Idee, um noch die Wende zu schaffen. Es blieb nach der Schlusssirene nichts anderes übrig, als dem Gegner zum Halbfinaleinzug zu gratulieren und die letzte Heimreise der Saison anzutreten. (Bericht: Jungfrauzeitung)